Bauerngerät von Kärntner Dachböden. Bodental 1998
Laufzeit: 30 Minuten; 1999

altes FuhrwerkDie Altgemeinde Windisch Bleiberg liegt im Herzen der Karawanken und ist vom Loiblpaß und vom Rosental her erreichar. Trotz der Abgelegenheit der Gemeinde findet ein tiefgreifender Wandel ihrer Lebensweise statt.

In Sorge um die Erhaltung des Wissens von jenen Wirtschaftsformen, die die Besiedelung und Kultivierung des Raumes erst ermöglichten, haben wir uns auf die Dachböden der Bauernhöfe und Scheunen sowie in die Ställe und Harpfen begeben und jene Schätze gesichtet, die dort im Verborgenen schlummern.

GespannDie Bewohner haben uns dabei mit Freude geholfen. Gespräche über die Vergangenheit wurden durch alte Fotografien lebendig. Mancher erinnerte sich an vergangene Zeiten und war bereit von der Arbeit und den harten und schönen Seiten des Lebens zu erzählen.

ausstellungDas bäuerliche Gerät  wurde sorgfältig gereinigt, nach ethnographischen Gesichtspunkten geordnet und in der Oschekar-Harpfe beim Berggasthof Lausegger im Bodental ausgestellt. Die wunderschöne Aussicht vom Gasthof bot so gleichzeitig auch einen Blick in die Vergangenheit des Ortes.

Tragekorb Die Ortschaften der Altgemeinde sind auf der Grundlage dreier Wirtschaftszweige gewachsen: Landwirtschaft, Waldwirtschaft und Bergbau. Unsere Ausstellung konzentrierte sich ausschließlich auf den landwirtschaftlichen Bereich, der die Rinder- und Kleintierzucht, den Anbau von Roggen, Hafer, Weizen, Gerste und Buchweizen, ferner den Anbau von Kartoffeln, Kohl- und Krautsorten, Roten Rüben, Futterrüben, Karotten, Gemüse und Lein umfaßte. Den natürlichen Reichtum der Gegend bilden zudem Beeren aller Art, Kräuter und Gebirgsblumen, die hervorragende Bienenweiden abgeben.

Tragekorb für MaisDer heutige Ort erinnert kaum noch an das einstige Siedlungsbild, als der natürliche Raum ausschließlich bäuerlich kultiviert wurde. Die Häuser waren zumeist ebenerdig, länglich, teils gemauert teils aus Holz, - mit Holzdächern. Die Wirtschaftsgebäude waren vom Wohnhaus getrennt und so angeordnet, wie es das Gelände erlaubte.

Vor dem Ende der Ausstellung entschlossen wir uns, das bäuerliche Gerät bleibend zu dokumentieren. Als Mitarbeiter konnten wir Lenzi Tschertou gewinnen, einen Bleiberger, der sein ganzes Leben kenntnisreich seinem Hof gewidmet hat. Vor den ausgestellten Gegenständen lebte seine Erinnerung an die Vergangenheit auf und mündete in detaillierte Beschreibungen der vielfältigen Geräte, Tätigkeiten, Sitten und Bräuche in seiner heimischen slowenischen Mundart.