C. Klugler Christina, S. Kolaritsch, E. Kudlicka &
J. Rachoi (Autoren)
Abstract Paranormale
Erscheinungen treten in allen Kulturen, Religionen und Epochen auf. Wie
diese Phänomene interpretiert werden, hängt vom kulturellen Zusammenhang
ab, in dem sie stattfinden. Es gibt zwei wichtige Ströme, die sich
mit den Ursachen der paranormalen Erscheinungen
beschäftigen: den Spiritismus – er vertritt die Meinung des
Geisterglaubens; im Gegensatz dazu den Animismus
– der besagt, dass
die Ursache für diese Phänomene in der Leistung der Seele der
Lebenden liegt. In der historischen Entwicklung lassen sich vier Phasen
unterscheiden: der Mesmerismus, der sich mit dem animalen
Magnetismus beschäftigt, der Spiritismus und seine Anhänger,
die Gründung der Society forPsychical
Research, die sich für eine vorurteilslose Forschung stark machte
und abschließend die Parapsychologie als Universitätsdisziplin.
In der Parapsychologie unterscheidet man parapsychische und paraphysikalische
Phänomene. Erstere werden mit der Auswirkung seelischer Dynamik erklärt.
Zu ihnen zählen Telepathie, Hellsehen und Präkognition. Zweitere
berufen sich auf Äußerungen noch unbekannter physikalischer
Gesetze. Zu den paraphysikalischen Phänomenen
gehört die Psychokinese.
Psychokinetische Erscheinungen
sind die Telekinese, der Apport, die Levitation, die Materialisation und
Dematerialisation, olfaktorische Phänomene
und die Psychophonie. Die drei Momente psychokinetischer Erscheinungen
nach Armando Pavese sind:
n
mentaler Art
n
„psychokinetische Kommunikation“
n
Interpretation Experimente zu parapsychologischen
Phänomenen können qualitativer und quantitativer Natur sein.
Mit der Frage, ob das Bewusstsein eines Beobachters das beobachtete System
irgendwie beeinflusst, beschäftigen sich hierbei die„Observational
Theories“. Nach Armando Pavese ist ein unbewusster Impuls, der durch einen existentiellen Auslöser entsteht, für ein Spontanphänomen verantwortlich. Schon Freud deutete 1925 auf unbewusste interpersonelle „emotionale Faktoren“ hin ( ). Da die Präkognition
das umstrittenste Phänomen ist, wird näher auf Fehldeutungen
und Probleme eingegangen. Hierbei wird der Versuch von Schmidt herangezogen. Die wichtigste deutsprachige
Einrichtung zur Erforschung Parapsychologischer Phänomene befindetsich
in Freiburg im Breisgau. Dort befindet sich das Institut für Grenzgebiete
der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGGP), ein Lehrstuhl für
Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie am Psychologischen Institut
sowie eine parapsychologische Beratungsstelle.
Wissenschaftliche Parapsychologie beschäftigt sich mit PSI Phänomenen wie Telepathie, Hellsehen, Präkognition außerdem mit Nah-Tod-Erlebnissen, Spuk- und Poltergeistphänomenen. Die wissenschaftliche Erforschung paranormaler Phänomene sieht sich einerseits durch die zunehmende Esoterik- und Okkultismuswelle immer wieder gezwungen, sich deutlich von diesen Strömungen abgrenzen zu müssen, auf der anderen Seite muss sie sich gegenüber dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit seitens der orthodoxen Wissenschaft behaupten.
Es zeigt sich, dass Menschen, die vermehrt an Parapsychologie glauben bestimmte
Persönlichkeitsmerkmale aufweisen, häufiger traumatische Erfahrungen
in der Kindheit hatten und dass eine verstärkte PSI-Gläubigkeit
im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten auftritt.
Parapsychologische Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die Versuchspersonen
in 2 Gruppen unterteilbar sind: sheep:
PSI-gläubig, goats:
Skeptiker. Die Widersprüchlichkeiten mit denen sich die Parapsychologie
konfrontiert sieht, haben zur PSI-Kontroverse geführt.
Die Existenz von Psi-Phänomen wurde
schon anhand von zahlreichen Laborexperimenten und Metaanalysen bewiesen.
Diese Experimente erfüllen die Kriterien für Wissenschaftlichkeit,
da sie strengsten kontrollierten Bedingungen unterliegen.Um
die Beeinflussung der Testperson durch den Versuchsleiter zu reduzieren,
werden double-blind Versuche durchgeführt. Trotz der Anwendung strengster
wissenschaftlicher Methoden wird die Parapsychologievon
der etablierten Wissenschaft nicht anerkannt. Man macht ihr die Vorwürfe
von Trivialität, Täuschung, schwachen Effekten, Irrationalität,
statistischen Artefakten und einer fehlenden theoretischen Basis. Wissenschaftler
wie Charles Tart oder Dean Radin weisen
diese Vorwürfe jedoch zurück, da viele Skeptiker sich nicht ausreichend
mit der Forschungsliteratur beschäftigt haben und der Parapsychologie
mit unreflektierten Vorurteilen begegnen. Parapsychologen behaupten, dass
ihre Forschungstätigkeit durchaus ein Wegbereiter für ein neues
Weltbild sein könnte, wenn mehr Forschungsmittel zur Verfügung
stünden, um Psi-Phänomene zu untersuchen.
Man argumentiert, das aufgrund der Erkenntnisse
von Quantenphysik und Psi-Forschung ein reduktionistischer
Materialismus, das gängige Paradigma in der etablierten Wissenschaft
nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Statt des Dualismus von Geist und Materie wird eine Theorie des Zusammenhangs
postuliert, in der alles im Universum miteinander in Verbindung steht.
Barrieren – Glaubensrichtung – Mesmerismus – Spiritismus – Parapsychische
Phänomene – Paraphysikalische Phänomene
– Experimente – Spontanphänomene – Präkognition - SocietyforPsychical
Research - Parapsychologie als Universitätsdisziplin – Institut
– Definition – Anomalien – PSI-Gläubigkeit – Dogmatischer Skeptizismus
– Replikation – double-blind – Metaanalyse
– ScientificMaterialism
– soft sciences – Interconnectedness
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Außergewöhnliche Thesen fordern außergewöhnliche
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Science versus the Opinion of the Paranormal [9/5/2003] Tart,
C. (2001).
Parapsychology & Transpersonal Psychology: "Anomalies" to be Explained
Away or Spirit to Manifest? [
Stichwörter zum Ablauf Barrieren Christlicher Glaube - Kausal-mechanistisches Weltbild - Esoterik Glaubensrichtung Spiritismus – Geisterglaube - Animismus – Glaube an Leistung der Lebenden Mesmerismus Animaler Magnetismus Fluidum Wechselwirkung aller Lebewesen Magnetische Zirkel Spiritismus Geisterkommunikation Unsterblichkeit der Seele Neue moralische Welt Parapsychische Phänomene Auswirkung seelischer Dynamik Telepathie, Hellsehen, Präkognition Telepathie: unbewusste Kommunikation zwischen Psyche und Psyche; "Elektromagnetische Theorie" Hellsehen: "Kommunikation zwischen Seele und unbeseelter physischer Realität" ( Pavese A.) Präkognition: "die Tatsache tritt ein, bevor der Grund dafür manifest wird" (Pavese A.); Wahl der wahrscheinlichsten Möglichkeit Paraphysikalische Phänomene Psychokinese: Einwirkung auf die Materie Telekinese, Apport, Levitation, Materialisation und Dematerialisation, olfaktorische Phänomene, Psychophonie 3 Momente psychokinetischer Erscheinungen nach Armando Pavese: 1. mentaler Art 2. psychokinetische Kommunikation 3. Interpretation Experimente innerhalb der Parapsychologie Qualitativer und quantitativer Natur "Observational Theories" Spontanphänomene Existentielle Auslöser Freud, 1925 – unbewusste interpersonelle "emotionale Faktoren" bei Telepathie Hellmut Hoffmann – seelisch körperliche Wechselwirkungen, physikalischer Hintergrund derzeit unbekannt Präkognition Fehldeutungen Versuch der amerikanischen Physikers Schmidt Contra: Berufsmäßiges Wahrsagen der Zukunft Society forPsychical
Research Nicht-spiritistisch Echte vs. Unechte Phänomengruppen Cambridge-Gruppe Legitimität parapsychologischer Forschung Parapsychologie als Universitätsdisziplin Joseph B. Rhine Ausschlaggebend ist die Methode, nicht das Phänomen Institute forParapsychology Arthur-Koestler-Lehrstuhl Institut Psychohygiene Interdisziplinär Okkultismus Esoterik Stiftungslehrstuhl Definition Parapsychological
Assoziation PSI-Phänomene Telepathie, Hellsehen, Präkognition,
Psychokinese Parapsychologie Pop-Parapsychologie "Parapornographie" Problemstellungen orthodoxe Wissenschaft Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit Anomalien Evasiv Unbewusst Spannungen Vorhersagbarkeit Wiederholbarkeit PSI-Gläubigkeit sheep, goats Skeptiker Trickbetrüger Zufall PSI-Kontroverse Dogmatischer Skeptizismus Pseudowissenschaftlichkeit Selbsttäuschungen Betrug Artefakte Manipulation Replikation Wiederholung von Experimenten von unabhängigen Forschern; es soll ein ähnliches Ergebnis erreicht werden. Da im Bereich der Human- und Sozialwissenschaften eine identeReplikation unmöglich ist spricht man von einer konzeptuellen Replikation, d.h. nur die Idee und das Konzept des Experiments wird repliziert. Double-blind Versuche werden durchgeführt, um eine Beeinflussung durch die Erwartungshaltung des Versuchsleiters zu veringern. Versuchpersonen und Versuchsleiter dürfen nicht wissen, welche Variable zu welcher experimentellen Stichprobe gehört. Metaanalyse Zusammenfassung von Experimenten; bestätigte die Robustheit des Effekts von Psi-Experimenten und widerlegte den Vorwurf eines statistischen Artefakts. ScientificMaterialism (Charles Tart) nur was materiell ist, ist real; Erfahrungen der Versuchspersonen sind irrational, subjektiv und somit kein Gegenstand einer wissenschaftlichen Diskussion. soft sciences Psychologie und Parapsychologie; erforschen innerseelische Zustände des Menschen, die sich schwer quantifizieren lassen. Interconnectedness Zusammenhang von auch scheinbar Unzusammenhängendem (bzw. weit Entferntem) in unserem Universum; der Beobachter ist nicht vom Untersuchungsgegenstand trennbar (vgl. Quantenphysik)
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