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Stolperstein der Woche 51

 

 

Proaktive Verharmlosung durch Standard und Profil!

Wo bleiben die kritischen Auseinandersetzungen mit umstrittenen Persönlichkeiten dieser beiden Medien?

Profil 45/2005 druckt eine Liste der so genannten „Spitzenhirne“ ab, kritisiert diese oberflächlich und kommentiert zumindest, dass sie wesentliche Mängel aufweist.

Das Spitzenhirn Nr. 33, Peter Singer, hier lapidar als australischer Philosoph angeführt, wird kommentarlos angeführt. Vielleicht haben die beiden Journalisten Sebastian Heinzel und Robert Treichler von Singer noch nie gehört. Aber wie sagt unsere Innenministerin im Profil 46/2005: „Unwissenheit darf keine Entschuldigung mehr sein, das darf nicht mehr vorkommen!“

Eine Woche später (12.|13.11.05) bringt der Standard einen Peter Singer Artikel: „Billiges Geflügel kommt uns teuer zu stehen“ und zitiert als Erläuterung zur Person des Autors die „Time“ Liste, dass Singer einer der 100 einflussreichsten Menschen der Welt ist.

Mit keiner Silbe kommentiert der Standard, dass der wortgewandte Philosoph und Bioethiker Singer in seinem Buch: „Praktische Ethik“ mit vielen Argumenten zu verdeutlichen versucht, warum es „unwertes Leben“ gibt und warum es z.B. nicht verwerflich sei, kranke Kinder mit Behinderungen zu töten.

Nehmen wir uns in Acht vor diesen einflussreichen Denkern, die selbstgefällig entscheiden, welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Diese Zeit hatten wir schon. Haben wir aus unserer Geschichte noch immer nicht gelernt?

Meinungsbildner wie Profil und Standard bringen Peter Singer auf diese Weise in ein Licht, welche als proaktive Verharmlosung gesehen werden kann.

Dr. Doris Brunner

20. November 2005

 

 

 

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