Alle Jahre
wieder, kurz vor Weihnachten, wo
gerne Licht ins Dunkel gebracht
wird und man behinderte Menschen
zurück ins Leben (aus der
Werbekampagne von „Licht ins
Dunkel“ 2004) führen will - die
übrigens an dieser Stelle
herzlich aus dem Jenseits grüßen
- steht der 3. Dezember auf dem
Kalender, der "Internationale
Tag der behinderten Menschen".
Wir nehmen diesen Tag zum
Anlass, mit unserer Aktion
"Stolpersteine auf dem Weg zur
Gleichstellung" zu starten, die
auf das derzeit von der
österreichischen Bundesregierung
geplante Gleichstellungsgesetz
aufmerksam machen soll.
Ein
Gleichstellungsgesetz, dem
sämtliche Zähne fehlen, um
behinderten Menschen eine
tatsächliche Handhabe für die
Durchsetzung ihrer Bürgerrechte
sein zu können.
Der vorliegende
Entwurf der Regierung zu einem
Behindertengleichstellungsgesetz
wird von Behinderteninitiativen
strikt abgelehnt, da darin
wesentliche Punkte zur
Selbstbestimmung behinderter
Menschen einfach fehlen. Es
fehlen klare Regelungen, die für
barrierefreies Bauen und
zugängliche öffentliche
Verkehrsmittel unbedingt
erforderlich sind. Die Bereiche
Bildung und Schule kommen in
diesem Entwurf ebenfalls nicht
vor, wie auch die Anerkennung
der österreichischen
Gebärdensprache. Wichtige
Materien, wie etwa Baurecht,
Schulrecht, Beförderungswesen
fallen überwiegend in
Landeskompetenz und sind
ausdrücklich vom
Diskriminierungsschutz nicht
umfasst.
Unser Ziel
besteht darin, einklagbare
Rechte bei Diskriminierungen
aufgrund ihrer Behinderung für
behinderte Menschen zu bekommen.
Wir fordern keine „soziale
Wärme“ von unserer
Bundesregierung, sondern fordern
unsere Bürgerrechte ein, und
somit unsere Gleichberechtigung.
Wir wollen mit
unserer Aktion „Stolpersteine
auf dem Weg zur Gleichstellung“
auf die Ungleichbehandlung von
behinderten Menschen in
Österreich hinweisen und ein Jahr lang wöchentlich ein
konkretes Beispiel dafür
anführen. Am 3. Dezember 2005
wird die gesamte
Stolpersteinsammlung
präsentiert.
Unterstützen Sie unsere Aktion!
Senden Sie uns
per Email [
bmkz@uni-klu.ac.at
] konkrete Beispiele für
Diskriminierungen behinderter
Menschen sowie auch etwaige
Lösungsvorschläge
für die Beseitigung der
Barrieren. Wir
nehmen diese gerne in unsere
Stolpersteinsammlung auf.
Mit der Aktion "Stolpersteine
auf dem Weg zur Gleichstellung"
erklären wir uns
auch solidarisch mit dem
Aktionsbündnis „Österreich für
Behindertenrechte“, das derzeit eine
Informationskampagne zum
geplanten Gleichstellungsgesetz
durchführt: „In den nächsten
Wochen soll ein
Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz
beschlossen werden, das seinen
Namen NICHT verdient", so
betont Klaudia Karoliny von der
Selbstbestimmt-Leben-Bewegung
Linz die Notwendigkeit der
Kampagne. "Wir
vom Aktionsbündnis „Österreich
für Behindertenrechte“ - eine
Gruppe von Menschen mit und ohne
Behinderung aus ganz Österreich
- sind der Meinung, dass das
Gesetz, in dieser Fassung noch
nicht beschlossen werden
sollte."
Mehr Informationen
darüber unter:
www.gleichstellung.at/aktion